Gemeinsames Positionspapier zur Bundestagswahl 2025

Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Energiewende, nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilitätswende bis zur veränderten Sicherheitslage in Europa – verlangen nach präzisen und fundierten Entscheidungsgrundlagen.

Geoinformationen sind hierfür unverzichtbar. Sie bilden die Basis für wirksame politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen. Unsere Verbände – BDVI, DDGI, VDV, DGfK, DGPF, DHyG, DMV, DVW und ZBI – setzen sich gemeinsam dafür ein, die Potenziale von Geoinformationen vollumfänglich zu erschließen und deren Nutzung zu fördern. Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die kommenden Jahre zu nutzen, um diese essenzielle Grundlage weiter auszubauen.

Kernforderungen unserer Verbände

1. Geoinformation als kritische Infrastruktur anerkennen

  • Geodateninfrastrukturen sind bereits heute für den sicheren Betrieb der meisten kritischen Infrastrukturen essentiell. Diese Geodateninfrastrukturen müssen dauerhaft abgesichert und nachhaltig finanziert werden.
  • Ein einheitliches Bundesgesetz für Geodaten ist erforderlich, um Rahmenbedingungen zu harmonisieren.

2. Klimaschutz und Energiewende mit Geoinformationen stärken

  • Etablierung eines bundesweiten Geodaten-Monitorings für Klimawandel und dessen Folgen.
  • Bereitstellung flächendeckender Geodaten zur Planung erneuerbarer Energien.
  • Integration von Geoinformationen in Energiemanagementsysteme und Klimaanpassungsmaßnahmen.
  • Verpflichtende Bereitstellung aller verfügbaren Geoinformationen und Integration in klimarelevante Planungsprozesse.

3. Bildung und Forschung fördern

  • Praxisnahe und interdisziplinäre Ausbildung im Vermessungs- und Geoinformationswesen.
  • Sicherstellung angemessener personeller und technischer Ausstattung an Hochschulen.
  • Förderung von Innovation und Forschung im Bereich Geoinformation und Geotechnik.

4. Digitale Zwillinge und nachhaltige Entwicklung

  • Verpflichtende Integration digitaler Zwillinge in die Raum- und Infrastrukturplanung.
  • Bundesweite, länderübergreifende gemeinsame Geodatennutzung.
  • Entwicklung standardisierter und interoperabler Geodatenmodelle.

5. Internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken

  • Harmonisierung von Standards und Schnittstellen für Geodaten auf europäischer und internationaler Ebene.
  • Grundsätzlicher Abbau von Zugangshürden zu öffentlichen Geodaten zur Stärkung der Geoinformationswirtschaft.


Ein starkes Netzwerk für zukunftsfähige Entscheidungen

Die Zusammenarbeit unserer Verbände zeigt, dass eine starke und vernetzte Geoinformations-Community entscheidend für die Bewältigung der aktuellen und kommenden Herausforderungen ist. Unsere gemeinsame Expertise in Vermessung, Geoinformation, Markscheidewesen, Kartografie und Geotechnik bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation und eine nachhaltige Entwicklung Deutschlands.

Fazit

Die Bundesregierung ist aufgefordert, die Bedeutung von Geoinformationen für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt anzuerkennen und durch gezielte Maßnahmen zu fördern. Geoinformationen sind der Schlüssel für eine resiliente und nachhaltige Zukunft. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, unsere Umwelt zu schützen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Gerne laden wir Sie hiermit ein, in einem persönlichen Gespräch, die im Positionspapier dargestellten Kernforderungen zu vertiefen um geeignete Maßnahmen zu definieren und in der nächsten Legislaturperiode umzusetzen.

Positionspapier der Geo-Verbände zur Bundestagswahl 2025
Bundestagswahl-Positionspapier_final.pdf

Call for Papers zur Tagung - Umwelt, Energie und Rohstoffe 2025

Es ist rund zwei Jahre her, als die Meldung über eine Zeitenwende in der Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland die Runde machte.

Heimische Lagerstätten in Deutschland und der EU sollten stärker in den Blick genommen werden, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die Energiewende zu forcieren.
Wo stehen wir heute? Sind Ziele und Erwartungen realistisch?

Nach 2 Jahren ist ein guter Zeitpunkt für eine Standortbestimmung gekommen. Die alle 2 Jahre stattfindende wissenschaftliche Fachtagung „Umwelt, Energie und Rohstoffe“ des Deutschen Markscheider-Vereins (DMV) wird sich unter anderem diesem Thema widmen.

Die Tagung wird vom 10. bis 12. September 2025 in Erfurt ausgerichtet. Das Markscheidewesen ist die Fachrichtung, die die Rohstoffgewinnung von der Exploration über die Gewinnung bis zur Verwahrung und Nachsorge begleitet. Der fachliche Austausch über neueste Technologien, die Weitergabe wissenschaftlicher Erkenntnisse stehen dabei genauso im Fokus der
Tagung wie Beispiele aus der Praxis.

Organisatoren sind der DMV und das Institut für Markscheidewesen und Geodäsie der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Dieses hat auch durch Prof. Dr. Jörg Benndorf die wissenschaftliche Leitung übernommen.

Tagungsschwerpunkte im Detail sind:

  • Trends in Rohstoff- und Energiewirtschaft
  • Rohstoffe für die Energiewende
  • Entwicklungen und Innovationen im Markscheidewesen
  • Modellierung und Monitoring bergbauinduzierter Folgen
  • Digitalisierung und Künstliche Intelligenzen
  • Entwicklungen im Bergrecht
  • Lehre, Ausbildung und Nachwuchsgewinnung

Über Ihren interessanten Vortrag freuen wir uns sehr!

Bitte senden Sie ihren Themenvorschlag bis 15. März 2025 mit Angabe des Titels, der Autor:innen sowie einer Zusammenfassung (bis ca. 300 Wörter) per E-Mail an die Adresse: .

Call for Papers - Umwelt, Energie und Rohstoffe 2025
cfp_ueur_2025_erfurt.pdf

Eröffnung der Sonderausstellung „Richtungsweisend – das Markscheidewesen“

Am Sonntag, den 25.08.2024, wurde in der Zinnerzgrube Ehrenfriedersdorf eine Sonderausstellung über die bergmännische Vermessungskunst im Beisein von rund 40 Markscheidern, Vertreter des Stadtrates und bergbauinteressierten Erwachsenen sowie Kindern eröffnet.

Betriebsleiter Herr Erik Ahner, Bürgermeisterin Frau Silke Franzl und Markscheider Herr Thomas Jäger begrüßten die Gäste und führten das Publikum mit einem historischen Abriss in die Thematik der Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit den standesgemäßen Steigerlied. Die Ausstellung zeigt Vermessungsinstrumente aus dem Arbeitsgebiet des Markscheidewesens – darunter historische Objekte und Mess-, Rechnungs- und Zeichentechnik, die bis zum Ende des Zinnerzbergbaus in Ehrenfriedersdorf im Einsatz waren. Die Sonderausstellung soll bis Ende März 2025 gehen.

Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der Sonderausstellung. Das Besucherbergwerk bietet neben der Ausstellung mineralogischer Exponate natürlich auch die Möglichkeit für untertägige Führungen und einen Museumsshop. Ein Besuch in der Gaststätte mit typisch bermännischen Ambiente rundet den Wochenendausflug ab.

Näheres finden Sie hier: https://www.zinngrube-ehrenfriedersdorf.de/sonderausstellungen