Sie besitzen sowohl Geometrie- als auch Sachdaten und bilden die Grundlage für die Erstellung und Karten und Plänen. Das Markscheidewesen umfasst dabei sowohl die Erfassung von Geodaten (z. B. in Form von Geomonitoring) als auch die Verwaltung und Bereitstellung von Geodaten mit bergbaulichen Bezug anhand von Geoinformationssystemen (GIS).
„Geodaten sind wie die Würze im Essen – man merkt erst, wie wichtig sie sind, wenn sie fehlen.“ - Anonym
Eine Verortung bzw. räumlichen Einordnung von Daten ist ein essenzieller Bestandteil in nahezu allen Lebenslagen. Sei es die tägliche Routennavigation zur Arbeit, der kurze Blick auf die Wetter-App, bevor man das Haus verlässt oder die zuvor stattfindende Suche nach dem Smartphone, welches man verlegt hat.
Waren dies in der Vergangenheit noch Basislattenmessung, Triangulation oder Orthogonalverfahren, sind heutzutage Tachymetrie, Nivellement und auch Laserscanning der Standard. Um den stetig steigenden Ansprüchen an Quantität, Qualität und Aktualität gerecht zu werden, sind Forschung und technischer Fortschritt ein ständiger Begleiter im Markscheidewesen.
Beispiele hierfür sind verschiedenste Ansätze zur Implementierung von Verfahren der Photogrammmetrie, inertialen Messsysteme und Radarinterferometrie in den markscheiderischen Arbeitsalltag ab.
Im Markscheidewesen bezieht sich dies i. d. R. auf Boden- bzw. Gebirgsbewegungen, welche mit bergbaulichen Aktivitäten in Verbindung stehen. Je nach zu erwartender Bewegung sowie Anforderung an Genauigkeit und Messintervall können hierbei verschiedenste Messsysteme Anwendung finden. Für räumlich begrenzte bzw. untertägige Überwachungsbereiche finden typischerweise terrestrische Verfahren Anwendung. Die Messergebnisse des Geomonitorings werden dabei gegen vordefinierte Warn- bzw. Schwellenwerte geprüft.
Besteht ein Bedarf nach aktuellen flächendeckenden Informationen an der Erdoberfläche, sind Verfahren aus dem Bereich der Fernerkundung oft das Mittel der Wahl. So können z. B. mithilfe der Aerophotogrammetrie, dem Airborne Laserscanning oder der Radarinterferometrie (engl. Abk. InSAR) großflächig Daten über einen längeren Zeitraum erfasst werden, die in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen Anwendung finden können.
Diese werden im Rahmen des Umbaus des ehemaligen Eisenerzbergwerkes hin zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle über mehrere Jahre saniert und erweitert. Während der Bauphase erfolgt eine Überwachung von des Füllortes 2. Sohle von Schacht 2 sowie der Grubenräume im angrenzenden Infrastrukturbereich. Das umfangreiche Messsystem umfasst unter anderem eine autonome tachymetrische Punktüberwachung, welche angeschlossen an ein übergeordnetes Messnetz Informationen über die 3D-Verschiebung von Überwachungspunkten (Spiegelprismen) im Laufe der Zeit gibt. Die Ergebnisse werden vordefinierten Grenzwerten gegenübergestellt. Sie dienen neben den Messwerten von Extensometern, Druckkissen und Bandkonvergenzmessungen als Grundlage für eine regelmäßige geotechnische Bewertung der Gebirgssituation vor Ort.
Darüber hinaus findet das Verfahren auch bei der übertägigen Verfolgung von Massenströmen Anwendung.
Dadurch dient es zum einen der internen Betriebskontrolle und bildet zum anderen neben dem klassischen vermessungstechnischen Aufmaß die Grundlage für Tage- und Gewinnungsrisse.
Auch wenn im Bereich GIS standardisierte und praxisrelevante Softwarelösungen weltweit zum Einsatz kommen, ist der Inhalt eines jeden GIS jedoch individuell auf den jeweiligen Anwender (Firmen, Behörden, Öffentlichkeit etc.) zugeschnitten.
Typischerweise basierend auf einer Kartendarstellung werden im Markscheidewesens die zuvor erfassten Geodaten zusammen mit weiteren Fachdaten aus dem Bereich des Bergbaus räumlich verortet und zielgruppendefiniert zur Verfügung gestellt.
Die somit erzeugt zentrale Geodatenverwaltung findet mithilfe von GIS fachübergreifend Einzug in tägliche Arbeitsabläufe.
Für die geologischen Lagerstättenmodellierung ist es unabdingbar, dass Erkenntnisse aus Erkundungsbohrungen verortet und die Ergebnisse fachtechnisch und visuell aufzubereiten werden. Die Cemex Zement GmbH löst dies am Standort Rüdersdorf über eine zentrale GIS-Lösung auf, welche firmeninterne Fachabteilungen Zugriff haben.
Geoinformationssysteme dienen nicht nur für der betriebsinternen Verwaltung und Bereitstellung von Geodaten, sondern werden teilweise auch dazu verwendet, um Geodaten bzw. -informationen der Öffentlichkeit bereitzustellen.
Ein solches Beispiel hierfür ist das Geoportal der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH.