Sie vermaßen die bergmännisch hergestellten Hohlräume und erfassten die Lagerstätte mit dem Ziel, die laufenden bergbaulichen Aktivitäten in Karten und Rissen zu dokumentieren.
Das Markscheidewesen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und ist eine Ingenieursdisziplin des Bergbaus, die vom Beginn eines Bergbauprojektes über den aktiven Betrieb bis nach der Stilllegung erforderlich ist.
Im klassischen Sinne umfasst es im Bergbaubetrieb die Vermessung des Grubengebäudes, die Pflege der Geoinformationen und die Führung des Karten- und Risswerks und somit die Dokumentation des Bergbaubetriebs.
Nach der Schließung eines Bergwerksbetriebes sind sowohl über als auch unter Tage noch aufwendige Sicherungs- und Wiedernutzbarmachungsmaßnahmen notwendig.
Darüber hinaus müssen Konzepte für eine Folgenutzung der Grubengebäude und der übertägigen Betriebsflächen entwickelt werden.
Dabei sind die bergbaulichen Umweltauswirkungen zu berücksichtigen und durch Vorsorgemaßnahmen und Vorausberechnungen die Beeinträchtigungen von Mensch und Natur zu vermeiden. Auch die Auswirkungen des Bergbaubetriebs sind zu überwachen.
Hinterlassen stillgelegte Bergbaubetriebe Tagesöffnungen wie beispielsweise Schächte und tagesnahe Grubenbaue, die eine Gefahr für die Tagesoberfläche darstellen können, ist das davon ausgehende Gefahrenpotential anhand von Messunterlagen, Karten und Plänen zu bewerten und ggf. eine Sicherung zu planen und umzusetzen.
Zu jeder Zeit fordern diese Aufgaben eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit mit Geologen, Bergbauingenieuren, Geotechnikern und weiteren Fachingenieuren. Diese Kommunikation basiert immer auf Daten, Analysen und Informationen aus dem Markscheidewesen.
Die Komplexität der Informationen und die Anforderungen der Nutzer verlangen eine stetige Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten und erweitern bis heute die Aufgabengebiete, so dass dieser Berufsstand auch in Zukunft gefragt sein wird.
Aufgrund seiner Ausbildung und seines Wissens über die Lagerstätte, das Grubengebäude sowie die rechtlichen Zusammenhänge hat der Markscheider im Bergbauunternehmen meist eine besondere Position. Er ist u. a. zuständig für die Vermessung, deren Auswertung und die rissliche Darstellung bergbaubezogener (Geo-)Informationen.
Zu den wesentlichsten markscheiderischen Aufgaben gehören die Anfertigung und die Nachtragung des Risswerks nach § 63 Abs. 1 Bundesberggesetz.
Durch eine ganzheitliche Herangehensweise an die Problemlösung und mit den genannten generalistischen Fähigkeiten hält der Markscheider den gesamten bergbaulichen Lebenszyklus im Blick und ist demnach an vielen Entscheidungsprozessen beteiligt.
Dies umfasst die Vermessung der Situation vor dem Bergbau, bis hin zum Risswerk für den Abschlussbetriebsplan sowie die Digitalisierung von Altunterlagen.
Fragestellungen aus den verschiedensten Bereichen wie Geologie und Lagerstättenmanagement, Abbau- und Bergbauplanung, Genehmigungsverfahren sowie der Stilllegung und Wiedernutzbarmachung von Bergbaubetrieben kann er mit diesem Wissen bearbeiten.